Forschungsinstitut CASUS: „Görlitz ist der ideale Standort“
vom 06.07.2020
Als Wegbegleiter von der ersten Stunde übernimmt Prof. Roland Sauerbrey die Geschicke von CASUS in Görlitz, um das Institut zu etablieren. Der neue Direktor ist vom Standort überzeugt.
Pressemitteilung aus dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR)
Roland Sauerbrey ist neuer Direktor am Center for Advanced Systems Understanding
Prof. Roland Sauerbrey hat am 1. Juli 2020 interimsweise die Position des Direktors am neuen Zentrum für datenintensive Systemforschung CASUS übernommen. Das Zentrum wurde im August letzten Jahres in Görlitz eröffnet und befindet sich in einer dreijährigen Aufbauphase. Für seine neue Aufgabe kehrt Roland Sauerbrey aus dem Ruhestand zurück, in den er erst vor kurzem gewechselt ist. Von 2006 bis 2020 war der Physiker Wissenschaftlicher Direktor des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR).
Roland Sauerbrey wird das Amt so lange ausfüllen, bis langfristig ein Direktor für CASUS bestellt wird. Eine Findungskommission, bestehend aus Vertretern der Fördermittelgeber – dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus (SMWK) – sowie der Kooperationspartner Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) Leipzig, Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik Dresden (MPI-CBG), Technische Universität Dresden (TUD) und Universität Wroclaw befürwortete die Ernennung einstimmig.
„Ich freue mich, dass CASUS seine Tätigkeit nun aufgenommen hat und ich das Team unterstützen kann“, verrät Roland Sauerbrey, der maßgeblich an der Entstehung des Forschungsinstituts an der deutsch-polnischen Grenze beteiligt war und sich für dessen Etablierung stark einsetzte. „Wir dürfen Forschung nicht nur in den Ballungszentren wie München oder Berlin ansiedeln, sondern müssen auch in andere Regionen gehen. Görlitz ist nicht weit vom exzellenten Forschungsstandort Dresden entfernt und aufgrund seiner unmittelbaren Nähe zu Polen ideal für dieses Vorhaben.“
Sauerbrey ist mit Leib und Seele Physiker. Dieses Forschungsgebiet findet sich auch im neuen deutsch-polnischen Zentrum wieder. Aber nicht nur, wie er erklärt: „Die Besonderheit ist, dass CASUS interdisziplinär arbeitet. Wissenschaftler aus verschiedenen Teilgebieten forschen hier zusammen mit einem gemeinsamen Ziel.“ Derzeit sind am CASUS zehn Wissenschaftler aus Physik, IT und Biologie aus Ländern wie USA, Indien und Deutschland beschäftigt. Bis Jahresende werden weitere hinzukommen. Was sie antreibt ist es, komplexe Systeme wie Klima, autonomes Fahren oder Materie zu verstehen. Sie stehen mit Forschungseinrichtungen auf der ganzen Welt in Austausch und simulieren große Datenmengen, um die Prozesse und Zusammenhänge auf der Erde und darüber hinaus zukünftig besser verständlich machen zu können.
Der deutsch-polnische Fokus ist dem neuen Direktor dabei besonders wichtig. „Derzeit sind mehrere Projekte mit den polnischen Partnern in Planung“, erzählt Sauerbrey. Gemeinsam mit Dr. Michael Bussmann, der die wissenschaftliche Leitung innehat, wird er neben der Rekrutierung von Personal und Projektpartnern sowie der Suche eines Nachfolgers, das Zentrum auf die Evaluierung im kommenden Jahr vorbereiten.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Dr. h. c. Roland Sauerbrey
Center for Advanced Systems Understanding (CASUS)
E-Mail: r.sauerbrey@hzdr.de
Pressekontakt:
Luise Träger, Public Relations
Center for Advanced Systems Understanding (CASUS)
Tel.: +49 3581 375 23 24 | E-Mail: l.traeger@hzdr.de
Sie finden diese Mitteilung auch unter: https://www.hzdr.de/presse/direktor_casus
Das Center for Advanced Systems Understanding (CASUS) wurde 2019 in Görlitz gegründet und betreibt digitale interdisziplinäre Systemforschung in unterschiedlichen Bereichen wie Erdsystemforschung, Systembiologie und Materialforschung. Innovative Forschungsmethoden aus Mathematik, theoretischer Systemforschung, Simulation, Daten- und Computerwissenschaft werden eingesetzt mit dem Ziel, komplexe Systeme von bisher nie dagewesener Realitätstreue abzubilden und so zur Lösung drängender gesellschaftlicher Fragen beizutragen.
Kooperationspartner sind das Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR), das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung in Leipzig (UFZ), das Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden (MPI-CBG), die Technische Universität Dresden und die Universität Wrocław.
Das Zentrum wird aus Mitteln des Bundeministeriums für Bildung und Forschung und des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus gefördert.