Preisträger für den 22. „Meridian des Ehrenamtes“ stehen fest
vom 06.11.2020
Seit 1999 würdigt die Stadt Görlitz aus Anlass des „Internationalen Tag des Ehrenamtes“ Bürgerinnen und Bürger, die eine für das Gemeinwesen bedeutende, gemeinnützige Aufgabe erfüllen und sich durch vorbildliches bürgerschaftliches Engagement auszeichnen, mit dem „Meridian des Ehrenamtes“. Bisher wurde der Meridian an114 ehrenamtlich tätige Aktive erhalten.
Mehrmals erfolgte in diesem Jahr der Aufruf für die Einreichung von Vorschlägen, sowohl im Amtsblatt und in weiteren Medien als auch auf der Homepage der Stadt Görlitz. Vereine, Verbände, Kirchgemeinden, Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen waren aufgerufen, ehrenamtlich Tätige aus ihren Reihen zu bestimmen, die sich durch vorbildliches Engagement auszeichnen.
19 Vorschläge waren bis Ende August im Büro des Oberbürgermeisters eingegangen. In der Stadtratssitzung vom 5. November 2020 wurden folgende Personen für die Verleihung der Auszeichnung „Meridian des Ehrenamtes“ ausgewählt:
Thomas Seyda
Eingereicht von Ingrid Wilke
Aus der Begründung:
Seit 2003 ist Thomas Seyda Kirchenmusikdirektor und seit 2011 auch Diözesankirchenmusikdirektor im Bistum Görlitz. Er gibt vielseitige Konzerte, außerdem war er von 2000 bis 2017 Leiter des Domchors. Er veranstaltet Konzerte zur finanziellen Unterstützung von Hilfebedürftigen und leitet derzeit das „Niederschlesische Kammerorchester“.
Daniela Burghardt
Eingereicht von Sebastian Wippel, Elke Walter und dem DRK Görlitz
Aus der Begründung:
Daniela Burghardt ist seit zehn Jahren Erste-Hilfe-Ausbilderin beim DRK und übernimmt pro Jahr 15 bis20 Erste-Hilfe-Kurse. Parallel unterstützt sie ehrenamtlich die Blutspende und ist dort für die Vorbereitung der Aufnahme der Blutspender und die Versorgung nach der Blutentnahme zuständig. Gleichzeitig unterstützt Daniela Burghardt aktiv die Durchführung der jährlichen Auszeichnungsveranstaltungen der Blutspender. Seit 2017 ist sie zuständig für die psychosoziale Notfallversorgung und ebenfalls seit 2017 in der Krisenintervention/ Notfallseelsorge tätig.
Sie begleitet die Polizei beim Überbringen von Todesnachrichten, betreut Familien nach einem Suizid eines geliebten Menschen, steht ihnen bei Kindstod und missglückter Reanimation bei oder kümmert sich um Einsatzkräfte, die eine Kameradin oder einen Kameraden verloren haben. Ihr kameradschaftliches Verhalten, die Loyalität, die hohe Zuverlässigkeit und die enorme Einsatzbereitschaft – auch an den Wochenenden, wird sehr geschätzt.
Conny Kahle
Eingereicht von Anne Kraft-Liebig und Jana Krauß
Aus der Begründung:
Conny Kahle ist Gründerin der Facebook-Seite „Görlitz Insider“, die seit dem 16. Juni 2014 aktiv ist. Im Laufe dieser Zeit sammelten sich etwa 15.600 Abonnenten, die der Facebook-Seite folgen. Sie führt die Seite mit viel Herzblut, rein ehrenamtlich und hält sich immer im Hintergrund. Außerdem ihr ist es wichtig, gut recherchierte Informationen an die Bürgerinnen und Bürger weiterzugeben. Abonnenten sind dank ihr bestens informiert, gut beraten und auf aktuellem Stand, was Görlitz und die Umgebung betrifft. Görlitz wird mit ihrer Facebook-Seite kreativ repräsentiert und lässt die Anzahl der „Görlitz-Liebhaber“ und Besucher steigen.
Anne Kraft-Liebig
Eingereicht von Katrin Liebig, Jana Krauß, Susann Bartel, Conny Kahle, Yvonne Reich und Ronny Hoffmann
Aus der Begründung:
Seit 2013 ist Anne Kraft-Liebig die Spendenfee in Görlitz. Spendenempfänger sind Kranke, Menschen mit einem Schicksalsschlag oder Personen, die vorübergehend in Not geraten sind.
Die Tätigkeit der dreifachen Mutter erreicht Bedürftige stets persönlich auf kurzem Wege, außerdem geht ihr Engagement über die Landesgrenze bis zum polnischen Mutter-Kind-Heim hinaus. Sie stellt beispielsweise Spendenboxen im Kaufland für den Görlitzer Stadtrand, das Mutter-Kind-Heim in Polen und die Görlitzer Tafel zur Verfügung oder kocht auf dem Weihnachtsmarkt um Spenden einzuholen. Anne Kraft-Liebig sammelt nicht nur Spenden, sondern sortiert und liefert diese selbst auf eigene Kosten aus. Durch die Transparenz kann man vom Eingang der Spende bis zum Empfänger alles mitverfolgen. Sie gilt als Vertrauensperson, an die man sich namentlich und anonym wenden kann. Außerdem motiviert sie mit ihrem eigenen, selbstlosen und unkomplizierten Handeln viele Menschen Gutes zu tun.
Ungefähr 1.400 Menschen folgen ihr im sozialen Netzwerk und helfen nach eigenem Ermessen.
Karin Ammer & Ludwig Ammer
Eingereicht von Ina Bimmrich und Astrid Buschmann
Aus der Begründung:
Ludwig Ammer hat das „Fest der Kulturen unserer Welt“ 2004 initiiert und es ca. 15 Jahre begleitet. Außerdem hat er 2009 den Multi-Kulti-Stammtisch auf den Weg gebracht. Ludwig Ammer ist seit 30 Jahren Mitorganisator der „Mittagsrast“ in der Frauenkirche und wirkt im Förderverein BIBELMOBIL e.V. mit. Parallel übernimmt er Besuche bei Geburtstagsjubilaren und Neuzugezogenen im Bereich der Evangelischen Innenstadtgemeinde. Auch im Förderverein des Augustum-Annen-Gymnasiums ist Herr Ammer tätig. Er betreut auch Bewohner des Pflegeheims am Stadtpark seelsorgerisch und mit regelmäßigen Andachten & Gottesdiensten.
Karin Ammer übernimmt seit ca. zehn Jahren die Ausgabe, Wartung & Änderung der Chorkleidung des Augustum-Annen-Gymnasiums. Sie setzt sich für pflegende Angehörige ein und unterstützt diese z.B. bei Behördengängen, Hospizvermittlung, Todesfällen und hat immer ein offenes Ohr. Das Pfarrerehepaar sind gute Zuhörer, Wegbegleiter, Wissensvermittler und Unterstützer in der Not.
Oberbürgermeister Octavian Ursu dankt den diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträgern, die stellvertretend für die vielschichtige und engagierte Görlitzer Ehrenamts- und Vereinslandschaft stehen: „Für eine gelingende Projekt- und Vereinsarbeit braucht es viele fleißige Hände, denn hinter allen Vorhaben steckt persönlicher Einsatz. Auf dieses wichtige Engagement sind Initiativen und Vereine angewiesen. Görlitz hat eine lange und gute Tradition des Ehrenamtes und des Engagements. Viele Bürgerinnen und Bürger sind in mehr als 350 Vereinen und Verbänden, in Kindergärten und Schulen, in Kirchen und Kammern, bei Sozialprojekten, in Wohlfahrtsverbänden oder im Rettungswesen, im Stadtrat, in Jugendverbänden, in der Seniorenarbeit oder in den Sport- und Bürgervereinen ehrenamtlich mit Herzblut, Empathie und Fachkompetenz stark für ihre Mitmenschen und den Zusammenhalt aktiv. Dieses vielseitige Engagement ist ein Segen für unsere Stadt und ein starkes Bekenntnis zu unserer Heimat. Mit ihrer Arbeit zeigen unsere vielen Engagierten deutlich, dass hier Menschen wohnen und wirken, die sich ihrer Verantwortung für das Ganze – für unsere Stadtgesellschaft – bewusst sind.“
Da angesichts der geltenden Sächsischen Corona-Schutz-Verordnung diese Auszeichnungsveranstaltung nicht wie geplant im Dezember stattfinden kann, wird die Preisverleihung auf kommendes Jahr verschoben, um in einem würdigen Rahmen den Ausgezeichneten für ihre besondere Arbeit zu danken. In diesem Zusammenhang werden auch wieder die „Ehrenamtlichen im Sport“ durch den Oberlausitzer Kreissportbund gekürt. Wann diese Ehrungsveranstaltung stattfindet, wird zeitnah bekannt gegeben.