Wirtschaftsfaktor Tourismus für Görlitz neu berechnet
vom 04.12.2020
Foto: Rainer Weisflog
Mit einem Bruttoumsatz von 101,7 Mio. Euro im Jahr 2019 ist der Tourismus eine wichtige Wirtschaftsbranche für Görlitz. Diese Zahl hat die Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH nun bereits zum zweiten Mal berechnen lassen. Als klassische Querschnittsbranche profitieren ganz unterschiedliche Akteure vom Tourismus bzw. tragen zu dessen Wirtschaftsleistung bei – egal ob Gastgewerbe, Einzelhandel, Dienstleistende oder Zuliefernde wie regional Produzierende und Handwerksbetriebe.
Gegenüber der Erstberechnung basierend auf dem Jahr 2014 stieg nicht nur der Bruttoumsatz gesamt von 86,2 Mio. Euro auf 101,7 Mio. Euro (+17,98%), sondern auch nahezu alle anderen Kennziffern deutlich – ein starkes Zeichen für die positive Entwicklung und Wirtschaftskraft der Branche in Görlitz.
2,2 Mio. Tagesgäste tragen mit 57,4 Mio. Euro den größten Anteil zum Umsatz bei (56,4%). 360.000 Übernachtungen (inkl. Camping und Privatquartiere <10 Betten) resultieren in 44,3 Mio. Euro Umsatz (40,7%).
Vom Gesamtumsatz profitiert nicht nur das Gastgewerbe (45,4 Mio. Euro Umsatz, 44,6% des Gesamtumsatzes), sondern auch der Einzelhandel (32,8 Mio. Euro, 32,3%) sowie Dienstleistungen (23,5 Mio. Euro, 23,1%). Dazu zählen zum Beispiel Museen, Freizeiteinrichtungen, Stadtführungen, Taxis etc. Zusätzlich zu diesen Zahlen wurden erstmals auch Annahmen zu den touristischen Umsätzen aus dem Übernachtungstourismus in Zgorzelec getroffen und diese mit ca. 9,4 Mio. Euro beziffert.
Alle Berechnungen beziehen sich auf das Jahr 2019, das wohl auf einige Zeit letzte normale touristische Jahr und zeigen – trotz kleinteiliger Struktur - die Leistungsfähigkeit der Branche in Görlitz. Die Beschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie treffen die Tourismusbranche nun besonders hart. Allein im Zeitraum März bis Mai 2020 erfuhr die Branche ca. 18,9 Mio. Euro Umsatzausfall in Görlitz.
Dazu Andrea Behr, Geschäftsführerin der Europastadt GörlitzZgorzelec GmbH: „Die Zahlen zeigen die wirtschaftlichen Ausmaße der Corona-Krise für die Branche sehr deutlich. Auch wenn Görlitz im Sommer sehr gut besucht war und wir zum Teil Spitzenwerte bei Ankünften und Übernachtungen verzeichneten, können die Verluste jedoch bei weiten nicht zeitnah aufgeholt werden. Wir hoffen sehr, dass die Wirtschaftshilfen die Betriebe in Görlitz stabilisieren und über die Pandemiezeit, die sich zur Existenzkrise entwickelt hat, retten können.“
Download der kompletten Studie mit allen Kennziffern und Berechnungen sowie dem Vergleich 2014 zu 2019.
Alle Informationen zum Tourismus in Görlitz finden Sie Hier.