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Sinnlose Zerstörung an einem der schönsten Görlitzer Aussichtspunkte

Sinnlose Zerstörung an einem der schönsten Görlitzer Aussichtspunkte

vom 24.05.2022

Bereits in der zurückliegenden Woche mussten Mitarbeiter des Städtischen Betriebshofes die Zerstörung der Pergola am Aussichtspunkt der Parkanlage Friedenshöhe feststellen.

 Unbekannte haben mutmaßlich am Wochenende zwischen dem 14. und 15. Mai 2022 zwei Sandsteinsäulen gewaltsam zum Einsturz gebracht und versucht, weitere Säulen zu beschädigen. Dabei brachen einzelne Sandsteinelemente auseinander und die darauf liegende Holzkonstruktion fiel nach unten.

Das Ausmaß der Gewalt innerhalb einer öffentlichen Parkanlage erreicht mit diesem Ereignis einen erschreckenden Höhepunkt. Die Stadtverwaltung hat Strafanzeige gestellt. Der Schaden wird auf etwa 10.000 EUR geschätzt und lässt sich nicht kurzfristig beheben. Bis dahin bleibt der Aussichtspunkt an der Friedenshöhe gesperrt.

Historischer Rückblick

Der heutige Bereich der Friedenshöhe wurde 1871 im Zuge der „Erweiterung der Anlagen an der Berglehne des Obermühlberges oberhalb des Neißeviadukts“ als öffentliche Grünanlage gestaltet. Der Name „Friedenshöhe“ erinnert an das Ende des deutsch-französischen Krieges 1871 und an das Ende des deutsch-deutschen Krieges 1866. An beiden Kriegen nahm Prinz Friedrich Karl, der Neffe des späteren Kaisers Wilhelm des 1. als Befehlshaber teil. 1952 kam es zur Neugestaltung der Friedenshöhe nach Plänen des damaligen Gartendirektors Henry Kraft. Aus dieser Zeit stammt eine Pergola aus Holz, die 1965 durch die heute vorhandene Sandsteinpergola mit Holzauflage ersetzt wurde. Mehrere dieser Säulen sind nun von der Zerstörung betroffen.

Bemerkenswert sind, neben der Gestaltung von Stauden- und baumbestandenen Rasenflächen und der beeindruckenden Fernsicht in das Riesen- und Isergebirge, die vom Künstler Rudolf Enderlein aus Bautzen (1908-1985) gestalteten Kunststeinfiguren „Mädchen mit Kater“, „Junge mit Katze“ und „Junge mit Dackel“. Auch hier mussten in der Vergangenheit immer wieder Vandalismusschäden festgestellt werden. Ebenso gestaltete der Görlitzer Holzbildhauer Burkert ein Namensschild an der Vogeltränke unmittelbar am Eingang zur Parkanlage.