Neues Linien- und Tarifangebot nach Zgorzelec
vom 02.01.2023
Ab 2.1.2023 fährt die Buslinie A der Görlitzer Verkehrsbetriebe (GVB) vom bisherigen Endpunkt an der Hochschule weiter nach Zgorzelec. Der Endpunkt in der Brückenstraße wurde dabei in die Straße „Am Stadtpark“ in den Bereich der ehemaligen Grenzabfertigung verlegt, um auf direktem Linienweg die Neiße zu queren. In Zgorzelec verkehrt die Linie A entgegen dem Uhrzeigersinn durch das Zgorzelecer Stadtzentrum. Auf dem etwa 2,5 Kilometer langen Rundkurs werden die vier Haltestellen „Partyzantów Dom Kultury“, „Zgorzelec Centrum“, „Sienkiewicza Poczta“ und „Piłsudskiego Granica“ durch den A-Bus bedient. An der Haltestelle „Zgorzelec Centrum“ besteht eine Umsteigemöglichkeit zu den Linien 3, 4 und 5 des Stadtverkehrs Zgorzelec. Die Buslinie A fährt montags bis freitags zwischen 6:30 und 19:00 Uhr im Halbstundentakt sowie an Wochenenden alle 30 bzw. 60 Minuten. An Feiertagen verkehrt die Linie nach dem Sonntagsfahrplan. Es gelten dabei die in Sachsen gültigen Feiertagsregelungen. Die grenzüberschreitende Verlängerung der Linie A finanzieren beide Städte gemeinsam.
Mit dem neuen Busangebot wird gleichzeitig auch ein neues, grenzübergreifendes Tarifangebot eingeführt. Das sogenannte EuropastadtTicket ermöglicht neben der Fahrt mit der Buslinie A über die Grenze auch die Nutzung der Buslinien 3, 4 und 5 des Zgorzelecer Stadtverkehrs sowie aller Nahverkehrsmittel (Straßenbahnen, Stadt- und Regionalbusse sowie Eisenbahnen) innerhalb des Stadtverkehrstarifgebiets Görlitz und den Trilex-Zügen zwischen den Bahnhöfen Görlitz und Zgorzelec. Für den Umstieg in eine andere Linie ist somit kein neuer Fahrschein notwendig. Das EuropastadtTicket wird als Einzelfahrt und Monatskarte zum normalen Fahrpreis sowie zum ermäßigten Fahrpreis angeboten, weiterhin als Tageskarte zum Normalpreis für eine oder fünf Personen. Das EuropastadtTicket ist Bestandteil des ZVON-Tarifs. Der Ticketkauf ist direkt am Fahrkartenautomaten in den GVB-Bussen der Linie A möglich. Das EuropastadtTicket ist darüber hinaus in Görlitz bzw. im ZVON-Gebiet auch in allen anderen Verkehrsmitteln sowie an den stationären Automaten und den personenbedienten Verkaufsstellen erhältlich. Ferner kann der Kauf auch über die mobilen App-Anwendungen HandyTicket Deutschland und DB Navigator vollzogen werden. Um in Zgorzelec auch eine Bargeldzahlung in Złoty zu ermöglichen, laufen aktuell noch Abstimmungen mit den polnischen Partnern.
Weitere Informationen zur Linie und zum Tarif sind unter www.goerlitztakt.de sowie www.zvon.de abrufbar. Hier ist auch eine Übersicht zu den Preisangeboten des EuropastadtTickets sowie der detaillierten Beförderungsbedingungen einsehbar.
Für die Erarbeitung des grenzüberschreitenden ÖPNV-Angebotes mit integriertem Tarifkonzept wurde eine bilinguale Arbeitsgruppe eingerichtet. Die Arbeitsgruppe tagt seit Januar 2021 in regelmäßigen Abständen. Ziel der Arbeitsgruppe ist die Strategieentwicklung für die Etablierung eines gemeinsamen Stadtverkehrs in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec. Mitglieder der Arbeitsgruppe sind neben Vertretern der Städte Görlitz und Zgorzelec, der ZVON als beteiligter Verkehrsverbund auf deutscher Seite, die Görlitzer Verkehrsbetriebe sowie zwei externe Beraterfirmen.
Die beiden nunmehr umgesetzten Maßnahmen sind wichtige Bausteine, die grenzüberschreitende Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel für Einwohner und Einwohnerinnen sowie Gäste der Europastadt Görlitz/Zgorzelec erheblich zu erleichtern und gleichzeitig die Zentren beider Städte vom motorisierten Individualverkehr zu entlasten. Oberbürgermeister Octavian Ursu sagt: „Die Realisierung dieser internationalen Verkehrsverbindung stellt einen weiteren Meilenstein für unsere gemeinsame Europastadt Görlitz/Zgorzelec dar. Für Fahrgäste beidseits der Neiße und für Touristen ist es nun einfach und flexibel möglich, das jeweils andere Verkehrssystem zu nutzen.“ Die grenzüberschreitende Vernetzung des öffentlichen Personennahverkehrs steht im Einklang mit der Erfüllung der Klimaschutzziele und stärkt so die Entwicklung der Europastadt als Ausbildungs-, Wirtschafts-, Tourismus- und Wohnstandort nachhaltig. Perspektivisch wird von beiden Städten in den kommenden Jahren eine weitere Verzahnung der ÖPNV-Angebote angestrebt.
Fotos: Stadtverwaltung Görlitz | Hinweis: Die Fahrt fand in Zgorzelec statt. In Polen gibt es im ÖPNV keine Maskenpflicht mehr.