zurück zur Übersicht

Grünes Licht aus Brüssel für die klimaneutrale Fernwärmeversorgung in Görlitz/Zgorzelec

Grünes Licht aus Brüssel für die klimaneutrale Fernwärmeversorgung in Görlitz/Zgorzelec

vom 22.07.2024

Die Europäische Exekutivagentur für Klima, Infrastruktur und Umwelt (CINEA) hat grünes Licht für die
Förderung des grenzüberschreitenden Projektes UNITED HEAT gegeben. Dieses zukunftsweisende Vorhaben
widmet sich der engen polnisch-deutschen Zusammenarbeit im Rahmen der Dekarbonisierung der
Wärmeversorgung in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec.

Am 6. Februar haben die Stadtwerke Görlitz AG (SWG) und ihr polnischer Partner SEC Zgorzelec erste Förderanträge für Maßnahmen im Rahmen des Projekts bei der EU eingereicht. Dabei ging es zum einen um die Planungskosten für das Gesamtprojekt, aber auch bereits um den Bau von konkreten Anlagen wie einem Biomasseheizwerk in Zgorzelec, einem Teil der Verbindungsleitung zwischen dem Blockheizkraftwerk in Görlitz Königshufen und der Görlitzer Kläranlage sowie die Integration und Erweiterung von Klärgasspeichern. "Wir freuen uns sehr über die Bewilligung dieser Fördermittel durch die EU-Kommission. Es ist ein eindeutiges Zeichen, dass die EU die Bedeutung und überregionale Leuchtkraft unseres Vorhabens wertschätzt, und somit die weiteren Schritte in der engen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen Görlitz und Zgorzelec geebnet sind", sagte Octavian Ursu, Oberbürgermeister der Stadt Görlitz. Nur wenige Vorhaben EU-weit konnten sich bisher für eine Förderung im Rahmen des Programms Connecting Europe Facility (CEF) qualifizieren. Auch Rafal Gronicz, Bürgermeister von Zgorzelec, freut sich über die Nachricht aus Brüssel: „Als wir vor rund vier Jahren die Absichtserklärung zur grenzüberschreitenden, klimaneutralen Fernwärmeversorgung vorgestellt haben, waren viele erst einmal skeptisch. Doch der Wille und das Engagement aller Beteiligten hat sich ausgezahlt, und wir sehen: es ist möglich!“
Doch die Finanzierung steht noch nicht vollständig: Nun sind alle Augen auf das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), dass das nationale Förderprogramm BEW verwaltet, gerichtet. Die Zusage des BEW-Förderantrages ist eine zwingende Voraussetzung für die Umsetzung des Projektes UNITED HEAT. "Ohne die gemeinsame Unterstützung von Bund und EU ist die notwendige Dekarbonisierung des Wärmesektors in unserer Region nicht möglich. Zumindest nicht, wenn wir weiterhin wettbewerbsfähige Preise für unsere Kunden anbieten wollen", betonte Matthias Block, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Görlitz AG. Die Entscheidung des BAFA wird für Juli erwartet. „Wir sind zuversichtlich, dass die Gesamtfinanzierung des Projektes in den kommenden Wochen bestätigt wird und arbeiten schon jetzt an der Umsetzung“ so Wojciech Makarski, Mitglied der Geschäftsführung der SEC Zgorzelec.
Hierfür wurde eine deutsch-polnische Arbeitsgruppe gegründet, mit Experten aus den beiden Unternehmen und ihren Gesellschaftern. „So ein Projekt macht man nicht jeden Tag, deshalb freuen wir uns, dass wir auf die Expertise der Veolia-Gruppe und E.ON edis Energia zugreifen können und hierfür von den Kollegen tatkräftig unterstützt werden“, erklärt Matthias Block. Rund 30 Personen aus unterschiedlichen Ländern arbeiten intensiv am Projekt UNITED HEAT. Zudem wird das Projekt tatkräftigt von der deutsch-polnischen Energieplattform im Auftrag des Auswärtigen Amtes unterstützt. „Alle verfolgen das gleiche Ziel: mit dem Projekt UNITED HEAT einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele zu leisten und die Wärmeversorgung in der Doppelstadt Görlitz/Zgorzelec nachhaltig und zukunftssicher zu gestalten.“, sagt Grzegorz Bicki, Vorsitzender der Geschäftsführung der SEC Zgorzelec.