Arbeitsgemeinschaft Historische Städte spricht sich nach dem Arbeitstreffen in Görlitz für Ausbau und Stärkung der Städtebauförderung aus
vom 16.11.2024
Görlitz durfte am 14./15. November 2024 Vertreter der Städte Bamberg, Lübeck, Meißen, Regensburg und Stralsund willkommen heißen.
Die Teilnehmer des Arbeitstreffens haben sich zunächst vom Prof. Dr. Günther Hasinger vom Deutschen Zentrum für Astrophysik über den zukünftigen Institutsstandort im Kahlbaumareal informieren lassen. Nach der anschließenden Begehung der Stadthalle wurde die seit Anfang 2023 grenzüberschreitend verkehrende Buslinie für einen Besuch in der Partnerstadt Zgorzelec genutzt. Zurück in Görlitz ging es mit einem Zwischenhalt auf dem umgebauten Elisabethplatz ins Rathaus als diesjährigen Tagungsort.
Begrüßt von Oberbürgermeister Octavian Ursu, erwartete die Tagungsteilnehmer ein interessanter Vortrag Dr. Berthold Kaufmann vom Passivhaus Institut aus Darmstadt zum Thema Sanierung von Bestandsgebäuden. In der anschließenden Diskussion wurde nochmal deutlich, wie groß die Energieeinsparpotenziale bei der Sanierung von Bestandsgebäuden sind und dass genau dies ein wesentlicher Beitrag zur Klimaneutralität der Städte sein muss. Ein gut sanierter Altbau von Anfang des 20. Jahrhunderts hat einen vielfach geringeren Energiebedarf. Das ist eine Reduktion von bis zur 90 Prozent. Das spüren nicht nur der Eigentümer oder Mieter, aufgrund geringer Nebenkosten und höherem Wohnkomfort, sondern auch die Versorger, weil mit geringerem Bedarf die Versorgungssicherheit steigt und der Umstieg auf regenerative Energien leichter fällt.
Im Geiste des Vortrags am Vortag wurde am zweiten Tag der Tagung das Projekt United Heat Klimaneutrale Fernwärme für Görlitz/Zgorzelec durch Peter Starre von den Stadtwerken Görlitz vorgestellt. Das Projekt knüpfte ebenfalls an die Juli-Sitzung der Arbeitsgemeinschaft an, bei der der Planungsstand der Kommunalen Wärmeplanung in Stralsund vorgestellt wurde.
Weitere Themen waren die Berliner Erklärung, die während der Jubiläumssitzung im März 2023 in Berlin unterzeichnet wurde und eine Verstätigung der Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. In diesem Sinne wurde die aktuelle Entwicklung einer Streckung der Städtebaufördermittel thematisiert. Die Arbeitsgemeinschaft spricht sich eindringlich gegen diese Entwicklung aus.
Die Städtebauförderung hat in den vergangenen Jahren maßgeblich dazu beigetragen, die Lebensqualität in unseren Städten und Gemeinden zu verbessern. Die Investitionen halfen städtebauliche Projekte zu realisieren, die nicht nur die bauliche Substanz erneuern, sondern auch den sozialen Zusammenhalt stärken und wirtschaftliche Impulse setzen.